Blower Door - Grundlagen
Mit dem Differenzdruck-Messverfahren (auch: Blower-Door-Test) wird die Luftdichtheit eines Gebäudes
gemessen. Das Verfahren dient dazu, Leckagen in der Gebäudehülle aufzuspüren und die Luftwechselrate
zu bestimmen. Durch die Druckdifferenzen wird eine konstante Windlast auf das zu messende Gebäude simuliert.
Das Differenzdruck-Messverfahren sollte an jedem Neubau und Umbau durchgeführt werden, um evtl.
vorhandene Fehlstellen der Gebäudehülle zu lokalisieren. Die EnEV (Energieeinsparverordnung) honoriert
die Durchführung der Blower Door- Messung. Werden die Grenzwerte eingehalten, darf ein reduzierter
Luftwechsel angesetzt werden und bei Gebäuden mit Lüftungsanlage gehört die Blower Door- Messung
zum Standard, da nur mit Dichtheitsnachweis diese Technik im Energiebedarfsnachweis berücksichtigt
werden darf. Bei Niedrigenergiehäusern und Passivhäusern ist der Nachweis Pflicht.
Bei der Messung geht es um zwei Ziele. Erstens darf die Luftmenge, die der Ventilator fördert und die
durch unvermeidliche Fugen usw. entweicht, höchstens 3,0 mal in der Stunde die Luft im Gebäude
austauschen (Vorgabe durch die deutsche Energieeinsparverordnung - EnEV, bei Gebäuden mit Lüftungsanlagen höchstens 1,5 mal) und zweitens sollte derjenige, der die Messung durchführt, auch die Fehlstellen lokalisieren und dokumentieren, damit diese beseitigt werden können. Es nützt also nichts einen
Blower Door Test durchzuführen, dann festzustellen, dass die Norm nicht eingehalten wird (keine Erstellung
des Zertifikates möglich) ohne eine genaue Ortung der Leckstellen vorzunehmen. Die letzte Forderung ist
nicht direkt Gesetz, sondern gehört zu den allgemeinen anerkannten Regeln der Technik, auf deren
Einhaltung z. B. ein Bauherr auch ohne besondere Vereinbarung Anspruch hat. Deshalb müssen Fehlstellen
rechtzeitig erkannt und beseitigt werden.